Die Fortschritte, die beim Generieren von Bildern oder Illustrationen in den vergangenen Monaten gemacht wurden sind enorm. Mittlerweile errechnet eine Plattform wie “Midjourney” innerhalb weniger Minuten ein Bild, welches erstaunlich gut ist. Kinderkrankheiten wie verzerrte Gesichter sind überwunden. Das Ergebnis wird über den “prompt” – also eine Eingabe von Wörtern gesteuert.
Dank den Plattformen wie Midjourney, die sehr kommunikativ angelegt sind, kann man sehen, was andere User:innen machen und sich Inspirationen holen. Einzig das Durcheinander auf dieser Plattform macht die Arbeit damit etwas mühsam. Man braucht einige Zeit um sich an den permanenten Strom aus den Bildern, Nachrichten und Bewertungen zu gewöhnen. Vom Prinzip her ist es ähnlich wie Instagram.
Für ambitionierte Künstlerinnen und Künstler sind Programme interessant, die den eigenen Stil weiterentwickeln können. Hier bedarf es schon etwas mehr Expertise und einen guten Überblick über die Vielzahl an Anbietern, die gerade auf den Markt drängen. Es ist auch eine Kostenfrage. Midjourney verlangt immerhin 12 USD pro Monat – vergleichbar mit einem Photoshop-Abo.
Doch wie wirkt sich das alles auf den Kunstmarkt aus?
Die Illustrationen wirken oft ähnlich und oberflächlich. Mit gezielten Eingaben kann man einen gewissen eigenen Stil entwickeln, aber es sieht immer noch noch Midjourney aus.
Alle Bilder: generiert via Midjourney
Mit Vorgaben wie im “Stil von” Claude Monet oder Salvador Dali lassen sich neue Arrangements entwickeln. Die gängigen Künstler oder Kinofilme erkennt die Software und kann den Stil ganz gut imitieren und mit eigenen Vorgaben kombinieren. Man kann spielerisch die Titanic in der Wüste versenken, Katzen Zeitungen lassen und so weiter.
Es kinderleicht in kurzer Zeit viel zu produzieren. Fragt sich nur, wer das Zeug haben will. Die Werbeindustrie wird es auf alle Fälle revolutionieren. Komplexe Logos in 3D-Optik kann nun wirklich jeder selbst gestalten. Comic Style Logos sind besonders beliebt in der Community, aber auch Bilder in der Gamer-Optik.
Die Bilder sind preisgünstig und bieten sich als Illustration für Medien an. Nicht ohne Probleme…
Wer besitzt die Rechte von künstlich generierten Bildern?
Bislang ist die gängige Praxis als Credit das Tool anzugeben. Damit zumindest klar ist, wie es erstellt wurde. Wie es dann von Fall zu Fall ist, muss also noch geklärt werden. Was, wenn der Stil eines noch lebenden Künstlers imitiert wird?
Klagen hinsichtlich widerrechtlicher Nutzung gibt es bereits, sie richten sich momentan vor allem gegen die Anbieter von KI, die sich hier einfach bedient haben ohne sich um Bildrechte zu kümmern.
Klage gegen Stable Diffusion, auch Midjourney und DeviantArt haben Probleme
In einem konkreten Fall wird die Londoner Firma AI Stability Ltd. und deren US-Ableger AI Stability Ltd von drei Künstlerinnen verklagt. Die Klage wurde von Sarah Anderson, Kelly McKernan und Karla Ortiz am 13. Jänner in San Franscico eingebracht. Der Bildgenerator von Stable Diffusion arbeitet mit Millionen Bildern aus dem Internet, ohne die Copyrights zu beachten. Dieser Vorgang wird auch “Web Scraping” genannt. Die Bilder werden nicht im eigentlichen Sinn gestohlen um sie direkt weiter zu verwenden, sondern sie werden “geschürft” und von KI weiter analysiert und verwendet.
Die Bilder aus Netz sind die Grundlage für die für die neu generierten Bilder. In der Klage müssen sich auch Midjourney und DeviantArt verantworten, die diese Bilder von AI Stability ebenfalls genutzt haben sollen.
Auch die Bildagentur Getty Images kritisiert den Umgang mit Bildrechten durch das Unternehmen AI Stability heftig. AI Stability erwiderte, die Kritik ernst zu nehmen, man sehe allerdings die Weiterverwendung der Bilder, die aus dem Internet stammen derzeit rechtlich in einer Grauzone.
<jg>
Illustrationen erstellt mit Hilfe von